Es ist kaum zu glauben, mit welchen übergriffigen Fragen man als blinde Person tagtäglich konfrontiert wird. Fragen, die mir von völlig Fremden gestellt werden, am Bahnsteig, beim Einkaufen, im Café. Hier sind meine Top 10.
1. Haben Sie das schon immer?
2. Das tut mir so leid für Sie! (gerne noch mit gleichzeitgem Untouchen)
3. Haben Sie auch einen behinderten Partner/eine behinderte Partnerin?
4. Haben Sie jemanden, der Ihnen im Haushalt hilft?
5. Können Sie denn arbeiten?
6. Packen Sie mich nicht einfach an und geleiten mich ungefragt in die Bahn oder über die Straße! Vorher fragen hat noch niemanden geschadet!
7. Sprechen Sie mich, auch wenn ich eine Begleitperson dabei habe, direkt an und besprechen Sie nicht Dinge, die mich betreffen mit meiner Begleitung!
8. Kommen Sie nicht immer so nah an mich ran und fassen Sie mich nicht dabei an – ich sehe zwar schlecht, höre aber gut!
9. Hören Sie auf, Gegenstände wie E-Scooter oder Fahrräder mitten auf den Gehweg zu stellen!
10. Räumen Sie die Hinterlassenschaften Ihres Hundes vom Gehweg, es ist für blinde Menschen echt extrem widerlich, da mit dem Blindenstock oder dem Schuh reinzulatschen
Prima, danke dir Saskia für deine klare Sprache . Zehn Regeln die selbstverständlich sein sollten, und gut sind zum weitersagen.
Danke für das Feedback. Leider kennen manche Menschen offenbar so gar keine Grezen. Am MI stellte mir eine Bekannte zum Beispiel ihren Vermieter vor, der fragte: „Sie sind aber nicht blind, oder?“ – Ich: „DOch, fast.“ seine Reaktion: „Das ist doch (wörtlich) scheiße.“ Da hab ich mir auc hgedacht, was soll ich mit dieser Reaktion und wie kommt der Typ überhaupt dazu, zu beurteilen, wie meine Situation is? Ih hoffe, dass mit den 10 Punkten vielleicht einige Leute ins Nachdenken kommen, wie übergriffig ihr Verhalten gegenüber Menschen mit Beeinträchtigungen eigentlich ist.